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Was macht eine gute Lektorin aus? Sie zeigt keine Handschrift, tritt gänzlich hinter den Text zurück, macht sich seinen Duktus zu eigen. Sie weiß nicht nur, dass, sondern immer auch, warum, wenn sie etwas tut oder nicht. Was sie „glaubt“ oder was ihr „das Gefühl“ sagt, hat im Lektorat nichts verloren. Ohne klar argumentieren zu können, setzt sie ihren Stift nicht an.

Wenn man ihre Arbeit nicht sieht, war sie gut.

In einem Text zu und über Kunst treffen zwei unterschiedliche Medien aufeinander, in meiner Diplomarbeit („Illustration als Form von Rezeption“) und meiner Dissertation („Grafische Rezeption von Literatur in der Malerei“) habe ich mich eingehend mit dieser Thematik beschäftigt.

Der Text über die Kunst muss klar sein, Verständlichkeit ist das Prinzip. Er muss nach den ihm eigenen Gesetzmäßigkeiten funktionieren, den Weg finden zwischen Gebrauchstext und ästhetischem Gebilde, die Leserin und den Leser durch die Welt des Besprochenen führen. Die Menschen, mit denen ich arbeite, wissen es: Vertrauen Sie ihn mir an, er wird es tun. Selbstverständlich fehlerfrei.

Was auch immer die Sache ist – der Text darüber muss sie zum Leben erwecken. Der Inhalt ist durch die Fachkompetenz von Autorin oder Autor abgesichert; dass er gut strukturiert, sprachlich lebendig, korrekt und ansprechend transportiert wird, dafür trage ich Sorge.

Dass ein Text für Kinder ist, bedeutet vielleicht, dass das Ergebnis weniger komplex sein soll, nicht aber ist es die Arbeit, die dorthin führt. Kinder sind die kritischsten Rezipienten, ein Fehler im Kinderbuch, eine schlechte Formulierung können sich einprägen für ein ganzes Leben. Hier geht es nicht nur um Sorgfalt, auch um Verantwortung.

Im Schulbuch muss jedes einzelne Wort exakt das treffen, was es treffen will. Die Einheit von Klarheit, sprachlicher Lebendigkeit und kompromissloser Korrektheit ist der Funktion des Mediums immanent.

Der Schulbuchtext führt vor, wie einfach oder kompliziert, wie verständlich oder unverständlich, wie langweilig oder spannend, wie trocken oder lebendig ein Inhalt sprachlich dargestellt sein kann – und wie einfach oder schwierig damit der Lehrstoff ist.

Ein klar und ansprechend formulierter Text ermöglicht den Lernenden einen unbeschwerten Zugang zum Stoff. Darüber hinaus kann er in Kindern und Jugendlichen die Lust auf und an Sprache wecken. Diese Chancen gilt es wahrzunehmen.

Oft werde ich gefragt, was „Lektorat“ denn sei. „Aus einem Text das machen, was gerne gelesen wird, stilistisch gut, kraftvoll, überzeugend und selbstverständlich fehlerfrei ist“, lautet die Antwort. Es ist eine Arbeit im Verborgenen. Man muss sie lieben. Ich tue es.

Nur eine in Sprache, Grammatik und Rechtschreibung makellose Website, Broschüre oder auch Speisekarte ist eine gute Visitenkarte. Lassen Sie den Text professionell überarbeiten, es zahlt sich aus!

Natürlich biete ich auch reines Korrektorat – wenngleich es mir schwerfällt, auf sprachliche Unstimmigkeiten nicht zumindest hinzuweisen.